Ernährungssprache – what?

Über Essen und Ernährung wird viel geredet. Manchmal zu viel. Manchmal zu wenig.

Wir bewerten, kategorisieren, labeln. Schüren Ängste und werden Dogmatisch.

Essen macht uns gesund und krank.

Wir setzen Regeln, um zu kontrollieren was keiner Kontrolle bedarf.

Essen kann Funktionen übernehmen und Lösungen bieten, die dysfunktional werden.

Ernährung ist ein Politikum. Es hat Einfluss auf die Gesellschaft und auf die Natur. Auf unsere Welt.

Es ist nicht egal was und wie wir uns ernähren.

Ernährung ist omnipräsent. Ein Totalphänomen. Ein Spiegel der Gesellschaft.

Essentscheidungen sind nicht so individuell wie wir meinen. Sie sind geprägt von Kultur, gesellschaftliche Normen, Sozialisierung, Ressourcen, Zugang und Privilegien.

Wenn all die Stimmen um und herum so laut sind, ist es schwer seine Ernährungssprache zu finden und ihr zuzuhören. Und zu entscheiden welche Sprache eigentlich gesprochen werden will.

Aber es fällt ein bisschen schwer zu beschreiben, was Ernährungssprache eigentlich bedeutet.

Ich nutze den Begriff bei meiner Arbeit mit Betroffenen von Essstörungen sehr oft und wir arbeiten damit. Zu erkennen, welche Funktion Essen übernimmt: Essen als Schlüssel zur Funktionalität der Essstörung sozusagen.

Um was geht es hier eigentlich?

Zuzuhören, kann dir zeigen:

Wie es dir geht. Welche Emotion da ist. Was du brauchst.

Was dir gut tut. Was dir nicht gut tut.

Wie du mit Gefühlen umgehst. Was unterbewusst gesteuert werden will.

Das soll sich jetzt gar nicht so mystisch anhören. Denn ich bin sehr, sehr weit von New Age Spirituality und dergleichen entfernt.

Aber das Essverhalten kann ein Schlüssel sein. Zu den Glaubenssätzen, die und begleiten und beeinflussen.

Von welchen Glaubenssätzen wird mein Essverhalten beeinflusst?

Woher kommen sie?

Wie zeigt sich dietculture in meinem Essverhalten und wie kann ich mich davon lösen?

Wie drücke ich mich über Essen aus? Wie können mir Cravings zeigen, was ich wirklich brauche. Wie kann ich das für mich nutzen? Welches Essen kann mir in welcher Situation gut tun. Essen Selbstfürsorge. Auch gemeinsam zu essen schafft Verbindung und Vertrauen.

Und das funktioniert ohne es zu Glorifizieren und bedarf weniger Superlative.

Fragen über Fragen. Die beantwortet werden können, wenn ich meiner Ernährungssprache zuhöre und sie, wenn ich möchte, aktiv verändere.

Gemeinsam. Schritt für Schritt.

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